Über Kizomba

Kizomba—Kurzgeschichte und Hintergründe

Kizomba ist ein relativ junger Tanz aus den portugiesisch sprachigen Ländern Afrikas. Hauptvertreter sind Angola und die Kap Verden. Das Wort Kizomba ist Kimbundu, eine Stammessprache aus Angola, und bedeutet soviel wie Fest, Feiern, Party.

Vorläufer des Musikstiles waren Genres wie Kompa (Haiti), Zouk (Martinique, Guadalupe), Son (Kuba), Coladeira (Kab Verden) und Semba (Angola). Daraus entstand eine Art Afrozouk, erstmals in den 80ern in Angola als Kizomba bezeichnet.

Dabei sind die Grenzen zwischen Ursprungsstil und Kizomba sehr fließend.

Aus dem eher folkloreähnlichem Kizomba entstand Ghettozouk mit stärkerer Betonung des Bass und modernerem Klang. Mit Auswanderern kam Kizomba nach Portugal. Getanzt wird je nach Herkunft der Tänzer: die Angolaner haben ihre Semba zu Kizomba weiterentwickelt, die Kapverdianer aus Coladeira und nennen den Tanz Passada (Schritte).

Mit der Verbreitung in Europa veränderte sich vor allem die Musik: Einfluss nahmen HipHop, R´n´B und Dubstep, viele heutige Kizomba-Hits sind Remixes aus den Charts. Ein weiteres Subgenre ist Tarraxa, stark beatlastig, erinnert oft an Trance, getanzt eher stationär mit vielen Hüftbewegungen, die sich aus dem Zouk Love erkennen lassen.

Kizomba Musik—die verschiedenen Stile

Musikbeispiele in gekürzter Fassung (nicht länger als 1 Minute).

Semba

Don Kikas – Sexta–Feira (2011)

Berühmter angolanischer Musiker für Kizomba & Semba, Song vom Album Regresso à Base.

Afrozouk

Oliver N'Goma – Nge (1995)

Aus Gabun stammender, sehr berühmter Künstler mit Reggae-Einflüssen, Song aus dem Album Adia. Sein erstes Album Bane ist das Zouk–Album überhaupt bis heute.

Kizomba

Eduardo Paim – Foi Aqui (1991)

Angolanischer Begründer dieses Musikgenres, mixte Zouk und Semba ab den 80ern und nannte es selbst zuerst Kizomba. Zu finden auf dem Album Do Kayaya.

Ghettozouk

Os Quatro – Angolano (1998)

Kap Verdische Musiker (u.a. Nelson Freitas, Nilton Ramalho, leben in Rotterdam) mixen Zouk & R'n'B, beide Künstler wurden später solo bekannt.

Kizomba Remix

Kaysha – Diamonds (2012)

Cover des Songs von Rihanna, auf dem Album Raw like Sushi. Kaysha ist ein französischer Musiker mit Wurzeln in der Demokratischen Republik von Kongo.

Tarraxa

DJ Paparazzi ft. DJ Sponky – Nao e beleza isso (2012)

Angolanischer DJ (Nuno Gomes) und Produzent, spezialisiert auf Remixes für Kizomba, Tarraxa, Semba, Kuduro & Afrohouse.

Unsere Sicht auf Kizomba

Diana und Raoul

„Von allen Künsten gehört keine so ausschließlich der Gegenwart an wie der Tanz. Es gibt für ihn keine Vergangenheit, er ist eine Kunst des Augenblicks, vorbei schon im Entstehen.“ — Max von Boehn

In Kizomba haben wir für uns Harmonie und Innigkeit gefunden. Ein Tanz wie für die zwei Tanzenden geschaffen, nicht für Publikum. Zum Zuschauen empfinden wir ihn als ungeeignet. Uns geht es um das Gefühl miteinander. Wie zwei Menschen sich verbinden. Wie wir über Körperbewegungen miteinander kommunizieren.

Kizomba bedeutet für uns die Kunst des Führen und Folgens. Die Kunst des Subtilen. Die Kunst des Spürens. Und die Kunst der Hingabe zueinander.

Playlist „Frühlingsgefühle März 2017“

  1. Encomenda de Terra von Mirri Lobo — Musik von den Kap Verden
  2. Lost Arps von Branko — Melodiöser sanfter Zouk Bass
  3. Sofrimento von Waldemar Bastos ft. Dj Paparazzi — Remix des emigrierten Angolaners (Tipp: Original anhören!)
  4. Nge von Oliver N´Goma — Afro-Zouk aus Gabun mit Reggae Einfluss
  5. Meninas Bonitas von Quatro — Ghetto-/Cabozouk der Boyband um Nelson Freitas
  6. Another Sommer von Dj AndiKiz — Remix / Urban Kizz zur Filmmusik "Amelie"
  7. Je te promets von Zaho ft. Dj Paparazzi — Remix / Urban Kizz
  8. Simple Things von Miguel ft. Malcom — Remix / Urban Kizz
  9. Achitiana von Carlos de Lina — Musik aus Mozambique
  10. Meu Anjo von Nsoki ft. Nanutu — Erster Song der Angolanischen Prinzessin des Zouk

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